„Mein Arzt kann mehr als meine Kasse bezahlt“ oder „Was ist die WANZ-Medizin“?
Hamburg, den 03.11.2016 – Kennen Sie schon die WANZ-Medizin? Nein? Dann möchten wir sie Ihnen schnellstens vorstellen, denn die WANZ-Medizin ist die Grundlage nach der bestimmt wird, welche Leistungen die Krankenkassen Ihnen, als Versicherten, erstatten.
Um es – getreu dem Medizinerlexikon ArztWiki – kurz auf den Punkt zu bringen: „WANZ“ ist die Abkürzung für wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig. Dies ist die Definition des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen laut § 12 SGB V. Im Gegensatz dazu steht „IGeL“ für „Individuelle Gesundheits-Leistungen„, die diesen Leistungsumfang übersteigen und von Kassen-Patienten selbst zu bezahlen sind.
Sie werden jetzt vielleicht sagen:
Wenn die von den Krankenkassen bezahlte Medizin wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig ist, dann sollte diese Medizin doch wohl ausreichen?
Ja, manchmal reicht diese Medizin tatsächlich aus.
Der medizinische Fortschritt geht weiter, unabhängig davon, ob Krankenkassen diese Leistungen zahlen oder nicht! Somit wird medizinische Vorsorge zur individuellen Entscheidung: Für oder gegen einen IGeL.
Augenärzte sind aufgrund der kleinen und komplizierten Anatomie des Auges auf eine aufwändige apparative Diagnostik angewiesen. Nur mit ihr kann er sichere Diagnosen stellen und seinen Patienten die bestmögliche Therapie anbieten. Allein in den letzten Jahren konnten Patienten durch die Entwicklung neuer bildgebender Verfahren und der Anschaffung entsprechender Geräte deutlich besser geholfen werden. Die optische Kohärenztomographie oder die PentacamWissen Sie ob Ihre Hornhaut und die Linse klar sind, oder ob sich ein Grauer Star anbahnt? Bei der Darstellung… More sind hierfür wichtige Beispiele.
Und nicht nur diagnostische sondern auch therapeutische Verfahren kommen dem Patienten zugute!
Aktuelle Beispiele aus der Diagnostik: sogenannte bildgebende Verfahren, wie das OCTDer schnelle und schmerzfreie Blick direkt auf und unter die Netzhaut zum Ausschluss einer Durchblutungsstörung der Makula, der AMD. Schon… More (die Optische KohärenztomografieDer schnelle und schmerzfreie Blick direkt auf und unter die Netzhaut zum Ausschluss einer Durchblutungsstörung der Makula, der AMD. Schon… More) und die PentacamWissen Sie ob Ihre Hornhaut und die Linse klar sind, oder ob sich ein Grauer Star anbahnt? Bei der Darstellung… More (die Scheimpflugkamera).
Und aus der Therapie: das Crosslinking (ein Härtungsverfahren der Hornhaut bei KeratokonusKeratokonus ist eine fortschreitende Hornhauterkrankung, die durch zunehmende Ausdünnung und irreguläre kegelförmige Ausstülpung der Hornhaut, dem sog. Konus, gekennzeichnet ist…. More) und die Kataraktoperation mit dem Femtolaser.
Obwohl dieses Verfahren vor über 15 Jahren entwickelt wurde und weltweit zur Vermeidung von Hornhauttransplantationen im Einsatz ist, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten nicht. Sie erstatten bei KataraktDie Katarakt oder der graue Star bezeichnet eine Trübung der Augenlinse. Die getrübte Linse kann in den meisten Fällen operativ… More auch keine fortschrittlichen Augenoperationen mit dem Femtolaser, obwohl diese innovative Methode dem Patienten ein schonendes und genaues Vorgehen bietet.
Wir Ärzte des Medical Eye-Care Center sind der Ansicht, dass die Haltung der Krankenkassen widersprüchlich ist: Denn zum einen betonen diese die Notwendigkeit von Vorsorgeleistungen, zum anderen streichen sie deren Rückerstattung, z.B. der Glaukomvorsorge (grüner StarDer grüne Star, auch Glaukom genannt, ist unbehandelt eine der häufigsten Erblindungsursachen und beginnt zunächst mit einer anfangs nicht bemerkten… More), ersatzlos. Aber gerade diese Untersuchung ermöglicht die Überwachung von Risikopatienten, denen man spätere schwerwiegendere Erkrankungen ersparen kann.
Der aufgeklärte und mündige Patient muss wissen, dass moderne diagnostische und therapeutische Verfahren existieren, dieser aber oft nicht von den Kassen erstatten werden, ganz einfach aus Kostengründen!
Deshalb ist es wichtig, dass sich jeder Patient über die gesamte existierende diagnostische und therapeutische Bandbreite informiert. Denn die letzte Wahl obliegt dem Patienten: WANZ oder nicht WANZ ist die Frage? Manchmal wird es dann sogar ein IGeL!